Zimbrische Sprache interessiert nicht nur Linguisten. 
Aufnahmen des BR-Fernsehen beim Kurs für zimbrische Sprache in Kremshub

Velden/Kremshub. Seit den Jubiläumsfeierlichkeiten 50 Jahre Bayerisches Cimbern-Kuratorium in Velden vor genau einem Jahr rückt der Kulturverein, der sich neben der Pflege der Landkreis-Gemeindepartnerschaften mit den oberitalienischen  Partnergemeinden und den bayerischen Sprachinseln beschäftigt, wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit.

Bereits vor 2 Jahren wurde mit einem Grundkurs für zimbrische Sprache an der Volkshochschule Vilsbiburg begonnen. Dr. Remigius Geiser der renommierte Privatgelehrte und ausgezeichnete Kenner der zimbrischen Sprache reiste extra von Salzburg, an deren Universität er lehrte an, um den Sprach-Kurs in Vilsbiburg zu leiten. Am Ende waren es immerhin noch 5 Teilnehmer die eine Fortsetzung des Kurses und damit Vertiefung  der zimbrischen Sprachkenntnisse für sich wünschten. Leider konnte aufgrund von Corona der Kurs an der VHS Vilsbiburg nicht mehr fortgesetzt werden. So einigte man sich, sich in Kremshub bei Velden zur Sprach-Konversation zu treffen. Auch wird jetzt verstärkt die zimbrische Sprachunterhaltung per Videokonferenz genutzt, was sich als vorteilhaft und sehr praktikabel herausstellte.

Dass die zimbrische Sprache mit dem bayerischen Dialekt, der vor fast 1000 Jahren auch bei uns gesprochen wurde, sehr ähnelt, ist allgemeiner Konsens auch unter den Germanisten und Sprachwissenschaftler der Länder Italiens und Deutschlands. Diese archaische Sprache konnte sich in den Sprachinseln Oberitaliens, in den Regionen Venetiens und Trients, bis ins 19. Jahrhundert sehr gut behaupten. Aber auch jetzt noch gibt es interessierte Personen, insbesondere auf der Hochebene um Roana, in den 13 Gemeinden und Lusern  die ihr altes Kulturgut, Brauchtum und Tradition, aber auch die Sprache ihrer Vorfahren weiterhin pflegen und in dortigen zimbrischen Sprachkursen vertiefen möchten.  In Lusern lernen auch Kinder im Kindergarten die alte Sprache neben italienisch.  Diese Bestrebungen unterstützt natürlich auch das Bayerische Cimbern-Kuratorium. 

Als besondere Herausforderung  aber sprachwissenschaftlich interessant für die Kursteilnehmer in Kremshub ist z. Zt. die Übersetzung des : " Der kleine Prinz" von Antoine de Saint Exupéry in die zimbrische Sprache. Dafür interessiert hat sich auch vor kurzem ein Kamerateam  des Bayerischen Fernsehens unter der Leitung von BR-Redakteurin Steffi Kammermeier, die Film-Aufnahmen mit den Kursteilnehmern und  ihren Konversationen machte. Für Frau Kammermeier, die aus dem Landshuter Raum stammt, war es von besonderem Interesse, dass gerade hier in Niederbayern und im Landshuter und Veldener Raum dieses Kulturgut , Mundartsprache und Dialekt so gepflegt wird.  Cimbern-Vorsitzender Jakob Oßner beantwortete diese Frage mit der Beheimatung des legendären Cimbernforschers Hugo Resch aus Landshut, des früheren Landrates Hans Geiselbrechtinger aus Kremshub und dem langjährigen Cimbernvorsitzenden stv. LR Josef Seidl von Landshut. Außerdem hat Velden die längste  Gemeindepartnerschaft  einer bayerischen Gemeinde mit der zimbrischen Gemeinde Roana.

Der Film über die Zimbern und ihre Sprache wird im März nächsten Jahres in der BR-Sendung "Unter unserem Himmel" gesendet. Dabei werden auch die Filmaufnahmen aus den Drehorte in Roana, Lusern und dem Fersental gezeigt.

Foto aus Kremshub in sonniger Kulisse, mit einigen Kursteilnehmern und DR. Remigius Geiser und Hans Geiselbrechtinger, rechts- genügender Abstand auf der Terasse und Aussenaufnahmen wg. Corona !

10.08.20, J.O.